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Wie die „Trotzburg“ zu ihrem Namen kam

 

Artikel in der WAZ vom 30.Juli 1977

Moerser Geschichte in Stein (XLIII)

MOERS. Zu den ersten Hotels, über die die alte Stadt Moers verfügte, gehört das Hotel „Zur Trotzburg“, das heute noch an der Ecke Rheinberger / Wilhelm-Schroeder-Straße steht und immer noch bereit ist, Gäste zu beherbergen, die beruflich unterwegs sind oder die Schönheiten des Niederrheins erleben wollen. Interessant ist in diesen Zusammenhang, wie dieses renommierte Hotel zu dem eigentümlichen Namen kam. Aufschluss darüber gibt die Heimatzeitung „Der Grafschafter“ mit einem Bericht, der in der Ausgabe vom 17. Oktober 1930 veröffentlicht wurde. Hier einige Passagen aus dem interessanten Bericht des damaligen Kollegen. Es heißt dort: Wo die Rheinberger Landstraße an der Moerser Kirchtorbrücke endet und wo am Nordring entlang durch die Wilhelm-Schröder-Straße der Verkehr der Düsseldorfer und Homberger Straße in die Rheinberger Straße einmündet, dort liegt unweit der herrlichen Anlagen der Stadtumwallung seit alten Zeiten ein bekanntes Gasthaus, das in der Gegenwart die Bezeichnung „Hotel zur Trotzburg“ führt.

 

TROTZ ERZEUGTE GEGENTROTZ

Ihren eigentümlichen Namen verdankt diese Gaststätte dem Umstand, dass im Jahre 1875 der Maurermeister Jung, der der Besitzer einiger anliegenden Grundstücke war, die er an den Inhaber des Restaurants vergeblich teuer zu veräußern suchte, das bekannte „Bügeleisen“ - wegen seiner Form vom Volksmund so getauft ­ dem alten Gasthause, aus Trotz vor die Nase setzte. Gleichzeitig errichtete er auch an der Rückseite die noch vorhandenen unschönen Gebäude, um auf diese Weise der Restauration jede Möglichkeit der Ausdehnung zu nehmen. Dieser Vorgang hat dem heutigen Besitzer des Gasthauses, Herrn Karl Dirksen, Veranlassung gegeben, seinen Betrieb „Hotel zur Trotzburg“ zu nennen. Karl Dirksen blieb seinerzeit Sieger. Von den Erben Pieper erwarb die Stadt Moers dieses sogenannte „Bügeleisen“ (nach Aussage alter Moerser gab es außerdem an der Haagstraße ein sogenanntes „Bügeleisen“). Karl Dirksen erwarb es von der Stadt, er ließ das Gebäude abreißen und an seiner Stelle das „Hotel zur Trotzburg“ errichten.

In späteren Jahren modernisierte Sohn Karl Dirksen das Ganze. In Erinnerung der alten Moerser ist aber noch, dass man auf dem Dachgarten wunderbar sitzen und sich das alte Moers ansehen konnte. Während des letzten Weltkrieges wurde an der „Trotzburg“ viel zerstört. Karl Dirksen jun. baute unverdrossen auf.

Ich erinnere mich aber auch noch an die erste Nachkriegszeit, als 1947 in dem alten Bau Gottfried Preuss - Reisebüro  Kios West - seinen Lesezirkel betrieb. Karl Dirksen hatte ihm die Räume zur Verfügung gestellt.

 

1949 DAS ERSTE PRESSEFEST

Im März 1949 fand in der wiederaufgebauten „Trotzburg“ das erste Nachkriegsfest des Presseclubs Moers in einem ganz bescheidenen Rahmen statt. Ehrengäste waren der damalige Bürgermeister Wilhelm Müller und Stadtdirektor Dr. Nilger, die schon lange nicht mehr leben.

Karl Dirksen jun. führte dann wieder die alte angenehme Atmosphäre ein, die auch heute noch in diesem Lokal vorhanden ist. Am 1. August 1977 übernimmt Jürgen Dirksen als Vertreter der dritten Generation dieses angesehene Lokal.

HEINRICH ALT

 


Nachtrag:

der Hotelbetrieb wurde am 15.11.1980 eingestellt.


 

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